kaléko & kästner – fast ein dialog

MK & EK – fast ein Dialog

MIT BARBARA ENGELMANN UND ECKHARD KEUE (STIMMEN) UND GREGORY GAYNAIR (PIANO).

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Die Gedichte von Mascha Kaléko und Erich Kästner gehören bis heute zu den meistgelesenen und immer wieder neuaufgelegten Lyrik-Texten in Deutschland. Kästner selbst prägte den Begriff „Gebrauchslyrik“: Sprachliche Virtuosität, die dennoch für jeden verständlich bleibt, weil sie eben das ausdrückt, was uns alle bewegt – im Berlin der späten Weimarer Republik ebenso wie heute, im Zeitalter von elektronischer Kommunikation und Social Media. MK & EK – im Dialog In den zwanziger und dreißiger Jahren des letzten Jahrhunderts verkehrten Mascha Kaléko und Erich Kästner, zwei exemplarische Dichter der neuen Sachlichkeit, im legendären Romanischen Café und anderen Literatentreffs in Berlin, schrieben für dieselben Zeitungen und kamen wohl doch kaum persönlich miteinander ins Gespräch. Erich Kästner sah selbst mit an, wie 1933 auf dem Berliner Opernplatz seine Bücher verbrannt wurden. Auch Mascha Kaléko durfte als Jüdin im nationalsozialistischen Deutschland ihren Beruf nicht mehr ausüben und emigrierte 1938 mit ihrer Familie in die USA. Bei Mascha Kalékos erstem Deutschlandaufenthalt nach dem Holocaust treffen die beiden Dichter mehr oder weniger zufällig zusammen, in München anlässlich einer Feier zum 100. Todestag von Heinrich Heine, ihrem „Dichtervater“: bei angeregten Gesprächen konstatieren sie ihre poetische Verwandtschaft und gegenseitige Sympathie. Das ist alles. Kein weiteres Treffen, kein Briefwechsel ist dokumentiert. Aber wenn wir heute diese Texte lesen, mit ihren vielen Facetten und Nuancen, der Musikalität und Rhythmik der Verse, der Leichtigkeit, dem schnodderigen Berliner Tonfall, der scharfen und zeitkritischen Beobachtung sowie der Melancholie und der tiefen Einsicht ins menschliche Dasein – dann wird ihre gegenseitige Nähe unweigerlich spürbar. Wir stellen uns nun vor, dass diese beiden Dichter sich heute – oder irgendwann, irgendwo – zu einem poetischen Dialog zusammenfinden, zu einem Austausch, der in ihrem Leben wohl in dieser Weise nicht stattgefunden hat, obwohl er so naheliegend erscheint. Wer weiß – vielleicht haben sie ihn auf einer ganz anderen Ebene ja doch geführt? Barbara Engelmann und Eckhard Leue geben den Dichtern ihre Stimmen und der Pianist Gregory Gaynair formt die Gedichte zu musikalischen Rezitationen, zu Balladen und Songs mit den unterschiedlichen Farben des Jazz, Blues, Traditional bis hin zur Klassik… Texte und Musik nehmen einander auf und verschmelzen…

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