la colinette

La Colinette – an Wilhelms Seite und mit Gottes Hilfe

THEATERSTÜCK ÜBER EINE BEMERKENSWERTE HEBAMME UND HEILKUNDIGE IN DER ERSTEN HÄLFTE DES 17. JAHRHUNDERTS.

Im Mittelpunkt des Stückes steht Marie Colinet aus Genf, die Ehefrau des angesehenen, aus Hilden im Rheinland stammenden Wundarztes und Anatomen Wilhelm Fabry (1560 – 1634), bekannt unter dem Namen, der auf seinen Publikationen zu lesen ist: Fabricius Hildanus, Begründer der wissenschaftlichen Chirurgie. “La Colinette“, wie Fabry seine Frau liebevoll nannte, war für ihn weit mehr als seine Ehefrau, umsichtige Hausfrau, Mutter seiner acht Kinder, sondern auch „Kollegin“ in seiner Praxis und Gefährtin in allen wichtigen Lebensbereichen, zu denen neben der Medizin (Colinet war eine hochangesehene, sehr erfahrene Hebamme) vor allem auch geistige und intellektuelle Bereiche sowie nicht zuletzt ihre tiefe Überzeugung im Glauben gehörten. Immer wieder berichtet Fabry in seinen Schriften von Erkenntnissen und Verdiensten seiner Frau, die ihn auch in seiner eigenen Arbeit voranbrachten. Marie und Wilhelm waren bereits im frühen 17. Jahrhundert ein hochmodernes Paar.

In dem Theaterstück kommt La Colinette nun höchst selbst zu Wort – in einem ganz besonderen Moment ihrer beruflichen Laufbahn, gleichermaßen erfüllt von Dankbarkeit, Erleichterung, Demut – aber auch einem bisschen Stolz. Der Zuschauer erhält nicht nur einen sehr persönlichen Eindruck von dieser außergewöhnlichen Frau, sondern auch Einblick in ihre Arbeit als Hebamme in einer Zeit, als es weder Kreißsaal noch Gebärkliniken gab, als in der Geburtshilfe weder Schmerzmittel noch Anästhesie angewendet wurden, als jede Geburt ein erhebliches Risiko darstellte, für Mutter und Kind, und Hebammen sehr leicht der Gefahr ausgesetzt waren, als Hexen angeklagt zu werden.